Yoga für mehr Geduld!
Ist Geduld deine Stärke?

28. Mai 2021, Annett Schpeniuk


Wie lang ist denn dein Geduldsfaden? Kannst du abwarten und Tee trinken?

Wo zeigt sich deine Geduld im Alltag?

Geduld ist die Fähigkeit etwas zu veranlassen und anschließend abzuwarten.

Geduld bedeutet hinnehmen zu können, dass es gerade nicht so gut läuft oder die Erfüllung von Wünschen und Erwartungen auf sich warten lassen. Das zahlt sich oftmals in leichterem Umgang mit Menschen in unserem Umfeld aus, denn der Gegenüber fühlt sich angenommen so wie er mit seinem Entwicklungstempo ist.

Wo du das üben kannst? Im Yin Yoga! … und zwar mit dir selbst

Im Yin Yoga werden für einen längeren Zeitraum Haltungen eingenommen …. und dann passiert erstmal nix …. Oder doch? (Tee gibt es eher selten, aber die Einstellung hilft). Ganz neugierig und freundlich beobachten wir Geist und Körper wie sie auf die Haltung reagieren, setzen uns mit einer Situation, die nicht immer komfortabel ist, auseinander.  Wir finden also etwas über uns heraus und sind auch noch nachsichtig mit uns.

Das Gute an der Geduld ist, sie darf endlich sein, sonst geraten wir in eine Inaktivität. Im Yin Yoga ist das der Zeitpunkt wo die interessante Empfindung in Unwohlsein, Stechen oder Schmerz kippt. Dann ist es an der Zeit aktiv und entschlossen die Haltung aufzulösen, auch wenn die Ansage vom Lehrer noch gar nicht kam.

Wir üben bei uns zu bleiben und auf Wertung zu verzichten, denn dann verliert auch der Vergleich mit anderen seine Bedeutung, egal ob sie noch in der vorgegebenen Haltung verweilen oder wie wir vorzeitig auflösen.

Unser Blick auf andere ist oft sehr klar, im Yin Yoga schauen wir auf uns selbst und stellen häufig fest, dass wir doch nicht so leicht und glücklich in der Haltung verweilen können und lernen zu akzeptieren, dass es so ist.

Kurz zusammengefasst hilft uns also Yin Yoga wohlwollender, großzügiger, gelassener und versöhnlicher mit uns selbst, und im Nachgang mit anderen, zu werden. Wir lernen Ruhe zu bewahren, Situationen auszuhalten und können diese Fähigkeiten im Alltag nutzen. Wir werden passiv, da wir nicht mehr irgendwohin wollen und lassen die Dinge und unseren Körper wie sie sind. Dadurch fühlen wir uns ausgeglichener, entspannter und ruhiger.

Yin Yoga ist oft eine Geduldsprobe, die uns aber mit erhöhter Flexibilität, Schmerzreduktion, einer gewissen Lässigkeit und innerem Frieden belohnt.

Na dann: Ab auf die Matte … und abwarten!