Achtsamkeit, was ist das?
Aus einer buddhistischen Lehre hat der Amerikaner Dr. Jen Kabat-Zinn in den 1970er-Jahren ein Programm aus Achtsamkeitsübungen und Meditationen zur Stressbewältigung entwickelt: Mindfulness-Based Stress Reduction, kurz MBSR. Mittlerweile ist gut belegt, dass es Stress und Angst tatsächlich mildern kann und sogar den Umgang mit chronischen Schmerzen erleichtert.
Achtsamkeit ist der Bewusstseinszustand, den man erreicht, indem man die Aufmerksamkeit gezielt auf den aktuellen Moment ausrichten, ohne die Situation zu bewerten. Klingt erst einmal simpel, aber es wird wahrscheinlich schnell deutlich, dass Gedanken und Gefühle oder äußere Reize einen immer wieder ablenken werden. Das ist jedoch kein Problem, sondern ein wichtiger Teil der Übung. Denn das Ziel soll nicht sein, die Gedanken auszuknipsen, sondern zu erkennen, wie beschäftigt unser Gehirn tatsächlich ist.
1) Nicht beurteilen
Es geht nicht darum, gar nichts zu denken. Das ist auch unmöglich. Das Ziel ist nicht, alle Gedanken abzustellen, sondern lediglich, die auftauchenden Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und erst einmal nur zu beobachten.
2) Hab Geduld
mit Dir selbst und der eigenen Unruhe. Gegebenenfalls auch mit der Enttäuschung, scheinbar nicht zur Ruhe kommen zu können.
3) Anfänger*innengeist
Betrachte das Kopfkino neugierig und interessiert, wie mit wachen. Kinderaugen, die dauernd Neues entdecken.
4) Vertrau dir selbst
und bleib bei der Übung, auch wenn sich zunächst keine Ruhe einstellt. Vielleicht bemerkst Du hinterher, dass Du ausgeglichener bist. Vielleicht braucht es aber auch ein paar Wiederholungen.
5) Nichts erzwingen!
Lernprozesse brauchen Zeit, und es wird Momente geben, in denen es mit der Achtsamkeit einfach nicht gelingen will.
6) Akzeptanz
Nimm die Situation, wie sie ist. Das bedeutet nicht, alles gutzuheißen, aber anzuerkennen, dass es ist, wie es ist - vor allem, wenn du nichts daran ändern kannst.
7) Loslassen
Lass Gedanken und Gefühle einfach wie Wolken vorüberziehen, ohne sie anzuhalten. Das geht bei Wolken schließlich auch nicht.